Wasser(stoff) auf Mühlen der Gründer

Artikelbild - Deutsch-niederländischer Wirtschaftspreis

Wasser(stoff) auf Mühlen der Gründer

PROJEKT SUPER SURF GEWINNT DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCHEN WIRTSCHAFTSPREIS

OLDENBURG Sieg für „Super- Surf“: Das binationale Wasserstoffprojekt – unter Oldenburger Führung – hat in Den Haag den Deutsch-Niederländischen Wirtschaftspreis erhalten. Vergeben hat ihn die Deutsch-Niederländische Handelskammer (DNHK). Die Auszeichnung für die sechs beteiligten mittelständischen Unternehmen prämiert „großartige Leistungen im grenzüberschreitenden Wirtschaftsleben“. Im Blickpunkt standen insbesondere Start-ups, die besonders innovativ sind, neuartige Entwicklungen oder Verfahren realisieren und wirtschaftliche Impulse in beiden Ländern setzen.

„Super-Surf“ unter Federführung der Adrem Consulting GmbH aus Oldenburg um Dr. Hans Hermann und Susanne Schreier „leistet einen spannenden Beitrag zur Mobilität der Zukunft, konnte zunächst eine Fachjury und anschließend in einer offenen Online-Abstimmung überzeugen“, so die Jury.

Auf dem Weg zu einer „emissionsfreien Mobilität“ gelten Wasserstoffbrennstoffzellen als eine der wichtigsten Technologien. Bislang konnten sie aufgrund fehlender verlässlicher Qualitätskontrollen nicht in Masse hergestellt werden. Dieses komplexe Problem wurde nun gelöst mit Hilfe von hochpräzisen optischen 2-D- und 3-D-Messsystemen, mit denen Hersteller von Brennstoffzellen eine gleichbleibende Qualität sicherstellen können.

„Als weiteres Ergebnis des Projekts bauen wir gerade das deutsch-niederländische Start-up „buses 4 future“ auf, das Brennstoffzellenbusse für den öffentlichen Nahverkehr herstellen wird“, sagt Susanne Schreier. „Dass wir unsere gemeinsamen Anstrengungen nun noch mit dem Deutsch-Niederländischen Wirtschaftspreis krönen können, freut uns außerordentlich und wird uns sicherlich zu mehr Bekanntheit in beiden Ländern verhelfen.“

Mit „buses 4 future“ bewarb sich das Team im Sommer um einen Startplatz im vierten Durchlauf des Beschleunigerprogramms des GO! Start-up Zentrum Oldenburg (GO!). Das vom Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg (TGO) ins Leben gerufene und von der Stadt und dem Land unterstützte Projekt bietet den Start-ups durch gezieltes Coaching und das bestehende Netzwerk einen fachlichen Mehrwert, um ihre Geschäftsidee auf dem Weg in den Markt zu beschleunigen.

Mit „buses 4 future“ sollen wasserstoffbetriebene Busse nach Oldenburg, Deutschland und Europa gebracht werden. Als Wegbereiter soll mit dem Projekt ein Anbieter einer ganzheitlichen Wasserstoffwirtschaft für emissionsfreie Mobilität im öffentlichen Nahverkehr aus einer Hand entstehen. Mit einem Team von Experten aus dem technischen, kaufmännischen und High-Tech-Start-Up-Bereich erhalten sie im Förderprogramm den Feinschliff für den idealen Markteintritt.

TGO-Geschäftsführer Jürgen Bath gratulierte am Donnerstag zum Gewinn des Wirtschaftspreises: „Das ist eine großartige Leistung und ein wichtiges Signal für die Region. Wir freuen uns, dass wir durch die Betreuung des Nachfolgeprojekts „buses 4 future“ in unserem GO! Start-up Zentrum aktiv beim Fortschritt der Mobilitätswende mitwirken und eine hochinnovative Gründung unterstützen dürfen.“

Super-Surf besteht aus den mittelständischen Unternehmen Adrem GmbH (Oldenburg), Demcon Focal B.V. (Enschede), Hymove B.V. (Arnhem), NanoFocus AG (Oberhausen), Nedstack B.V. (Arnhem, NL) sowie dem ZBT – Zentrum für Brennstoffzellentechnologie (Duisburg).

Das Start-up „buses 4 future“ basiert auf dem Angebot einer ganzheitlichen Wasserstoffwirtschaft für emissionsfreie Mobilität im öffentlichen Nahverkehr aus einer Hand. Produziert werden sollen – zusammen mit kleineren Busherstellern – 12- und 18-Meter-Busse mit Brennstoffzellenantrieb und regenerativem Wasserstoff. Dazu gehören „der abgas- und lärmfreie Brennstoffzellen-Antrieb, eine kurze Betankungszeit in wenigen Minuten, hohe Reichweiten sowie Leistungsvermögen und Performance“, so das Start-up. Von 2021 bis 2024 sollen bereits „mindestens 200 Busse verkauft werden“. Gelinge „die Marktführerschaft von 50 Prozent, könnten die Absatzmengen pro Jahr bei der Produktion von 500 Bussen für Deutschland und 2500 für den EU-Raum liegen“, rechnen die Gründer.

Quelle:
https://www.nwzonline.de/oldenburg/wirtschaft/oldenburg-wettbewerb-wasser-stoff-auf-muehlen-der-gruender_a_50,6,1478406661.html

 

Text: Karsten Röhr
Fotos: Bart Maat